1999 lieferte FLEISCHMANN als Nachfolger des 1:82-Modells aus den frühen 60ern ein maßstäbliches und trotz der der Robusteheit des Modells geschuldeten Vereinfachungen sehr ansprechendes Modell der DB Baureihe 70 (ehem. bayr. Pt 2/3).

FLEISCHMANN 4070
FLEISCHMANN 4070
Kritik Faulhabermotorisierung

 

 

GFN 70 Heizerseite  FLEISCHMANN 4070 geöffnet  GFN 70 TF-Seite
GFN 70 HZ-Seite von hinten GFN 70 HZ-Seite von oben GFN 70 TF-Seite von oben

Ein Teil der Fotos wurde durch aktuelle Fotos das damalig neuen Modells ausgetauscht (12.2015/12/2020)

Die Baureihe wurden noch von den Bayerischen Statsbahnen beschafft, um Personenzüge auf Haupt und Nebennahnen zu befördern. Sie war leicht genug für Nebenbahnen und schnell genug für Hauptbahnen.

Kurzkritik

  • Dieses Modell wird erstmals von GFN mit einer NEM650-kompatiblen, 6-poligen Schnittstelle geliefert. Leider verdeckt diese auf der Tf-Seite den Führerstandsdurchblick. (beim abgebildeten Modell habe ich die Platine ausgebaut und den Dekoder direkt angelötet, mit einem moderneren Dekoder dürfte dies noch weit unauffäliger gelingen)
  • Der Motor ist dreipolig und längsgenutet. Er verleiht dem Modell gute Langsamfahreigenschaften und auch bei höheren Geschwindigkeiten läuft der Motor sehr ruhig.
  • Die Stromabnahme erfolgt über alle Räder. Die Antriebsräder sind entgegen der Angaben im Beipackzettel ohne Haftreifen. Damit ist eine gute Basis zur Stromversorgung geschaffen.
  • Die Laufräder sind wegen der überdimensionierten Spurkränze deutlich zu klein. Die Laufachse ist im Rahmen festgelagert, die Treibachsen haben Seitenspiel. Die hintere Treibachse ist federnd (!!!) gelagert.
  • Die vordere Kupplungskulisse hakt etwas.
  • Die Beleuchtung besteht erfreulicherweise wieder aus Mikrolämpchen.
  • Die Achsen sind erstmals bei GFN nur in den Rahmen eingelegt bzw. geklipst. Leider lässt sich gerade deshalb das Laufrad nicht gegen ein besser dimensioniertes Rad tauschen, da dann im festen Rahmen die Lagerhöhe nachgearbeitet werden müsste.

1999 schrieb ich: "Abgesehen von diesen kleinen oder behebbaren Mängeln ist dies für mich das Großserienmodell des Jahrhunderts! Als ich vor 35 Jahren mit der Modellbahnerei anfing, habe ich von einem derart detaillierten Modell nicht einmal geträumt. Damals kam gerade das 'Supermodell' der 70 in der ersten 1/82-Ausführung auf den Markt. Es kostete DM 49,-."

Ergänzung 2015: Nun, inzwischen zeigen Hersteller wie BRAWA, dass auch noch besser geht, wenn auch nicht in der Qualität - diese ist wohl Geschichte.

Faulhabermotorisierung

Der Fleischmann-Antrieb ist ruhig und ausreichend. Trotzdem scheint eine Verbesserung möglich:

SB-Modellbau, Olching, bietet einen Motorisierungssatz an, der aber noch einmal überdacht werden sollte:
Der Motor mit einer langen Schneckenwelle wird schwebend eingeklebt - das ist keine Meisterleistung und läßt auf Dauer Probleme erwarten.

(Photo: Berghoff, Modellbau 2000 Dortmund, leider in Glasvitrine)

Modellbau 2000 Dortmund: SB Modellbau

Solider erscheit da der Umbau durch Euromodell Fonfara + Parato GBR, Roggensteinerstr. 28, D-82140 Olching, bekannt z. B. durch seine Arnold-N-Köf II mit Schwungmasse und Superfahreigenschaften. Modellbau Fonfara

Wer mit den Rädern nicht zufrieden ist, konnte sich beim Willy-Kosak-Verlag für DM 338,- H0pur®-Räder aufziehen lassen. Details im 'bunten' HP1, Heft 16. Ob es heute noch einen Anbieter dafür gibt, ist mir nicht bekannt.

 

Text aus dem Jahr 2000, ergänzt 12.2015, Fotos teilweise erneuert 12/2020