In der Platin-Digital-Startpackung wurde noch vor dem Roco Konkurs die Vorserien-V200 in der DB-Ausführung des BW Nürnberg im Jahr 1965 geliefert.
Die Lok hat eine Digitalsteuerung und einen Soundchip. Der Sound ist sehr realistisch, jedoch etwas gedämpfter als im VT 11.5, da im Dach keine Öffnung ist.
Es wird nur ein Motor gestartet, obwohl die Original-Lok 2-motorig ist und im Regelverkehr auch immer mit beiden Motoren betrieben wurde. Es scheint, dass der Motorklang jetzt über die Lastregelung und nicht nur über die Geschindigkeit gesteuert wird - eine gute Sache, wenn die Lok alleine läuft. Wenn man sie festhält/manuell bremst, wird der Klang intensiver - auch im Zugverband.
Im Zugverband mit den beleuchteten Silberlingen ergibt sich allerdings ein merkwürdiges Fahrverhalten:
Der Sound der Lok lässt sich nicht abschalten, der Dampfheizkessel (vermute ich mal...) bollert auch bei abgeschaltetem Sound(F1). Ohne Zug auf dem Gleis höre ich ihn nicht. Mit dem Zug aus der Packung (alle Wagen beleuchtet) auf dem Gleis beschleunigt die Lok nach langem Stehen schlagartig, ebenso schlagartig regelt der Motorsound hoch. Das macht keine Freude.
Beim Auslaufen ist auch das bei Einzelbetrieb festgestellte Bremsenquietschen nicht mehr feststellbar.
Dafür machen Getriebeteile bei langsamer Fahrt klirrende Geräusche.
Zur Optik: Das Modell basiert auf einer Abwandlung des Modells der Serien-V200.0 aus den 80ern. Die Oberflächen der Formen wurden dabei deutlich verbessert, die Drehgestelle dem etwas abweichenden Vorbild angepasst.
Die zu kleinen Führerstandsfenster finden sich auch an diesem Modell, erst bei der 2008 erschienenen V200.1 hat Roco diesen Mangel überarbeitet.
Einige Griffstangen sind - im Gegensatz zum älteren Modell der Serein-V200.0 - aus chromglänzendem Metall. Dies ist tatsächlich so korrekt, die von Lieferung an vorhandenen Griffstangen der V200 an der Front waren nicht lackiert, sondern aus blankem Edelstahl.
Die profilierten silberfarbenen Zierleisten des Originals wurden nicht profilliert dargestellt - das ist aber auch ein hehrer Anspruch.
Die V200 004 ist im Zustand der Mitte der 60er dargestellt, der Schriftzug "Deutsche Bundesbahn" wurde bereits durch den "Keks" ersetzt. Die Farbgrenze zwischen grauer Seite und hellem Dach ist hier anders als beim Ablieferzustand - der Zeitpunkt der Änderung ist von mir nicht bestimmbar und mag passen.
Die Bedruckung ist umfassender als bei der Serienausführung:
Ach ja, die beiden fehlenden Griffe in der Front der Lok habe ich auch gefunden: Es ist nicht abgelängter, vorgebogener und rot gestrichener Messingdraht. PLATIN-Kunden werden daran keine Freude haben.
Es fällt auf, dass die Tür- und Zusatzgrifflage bei der Original V200 002 anders ist als beim Modell. Solchen Abweichungen gab es bei der Serien-V200.0 tatsächlich, bei der Vorserie konnte ich das nicht feststellen.
Die V200.0 sind wendezugfähig und wurden z.B. auf der Strecke (Travemünde-)Lübeck-Hamburg Hbf sogar in der Mitte von Nahverkehrs- und Eilzügen als stets schiebende Lok eingesetzt - positiv für die Triebfahrzeugführer, die so nicht dem infernalischen Lärm der Maschinenanlage ausgesetzt waren.
Die Silberlinge in der Packung werden hier dargestellt.
V200 004 von Roco im Vergleich mit dem Original
Der Vergleich zwischen der "älteren" Schwester V200 035 und der V200 004
Links: V200 035 aus 1980, rechts V200 004 aus 2004
Text und alle Fotos dieser Seite © Will Berghoff